Ein belastetes oder ungenaues Zusammenspiel der beiden Einzelaugen, eine sogenannte Winkelfehlsichtigkeit, kann vielfältige Probleme verursachen z.B. Leselernprobleme bei Schulkindern sowie Kopfschmerzen, Verspannungen und Unsicherheit beim räumlichen Sehen bei Erwachsenen. Wenn eine krankhafte Ursache ausgeschlossen werden kann, ist es nach einer umfangreichen Messung oft möglich, derartige Probleme durch spezielle prismatische Brillengläser zu lindern oder zu beseitigen. Die Messung und Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit führen wir seit der Unternehmensgründung im Jahr 1986 mit großem Einsatz und Erfahrung bei allen Altersgruppen durch.
Das Augenpaar sollte im Idealfall so zusammenarbeiten, daß die jeweiligen Einzelseheindrücke der Augen im Gehirn mühelos zu einem räumlichen, 3-dimensionalen Gesamtbild "verschmolzen" (fusioniert) werden.
Sechs am äußeren Augapfel angesetzte Muskeln pro Auge, deren Aktivität von insgesamt drei verschiedenen Hirnnerven gesteuert werden, sorgen dafür, daß das notwendigerweise äußerst genaue motorische Zusammenspiel der beiden Augen funktioniert. Die Nerveninnervation der Augenbewegungsmuskeln ist dabei ca. hundert mal höher, als z.B. die der Muskeln der menschlichen Hand. Dieser Vergleich macht deutlich, welche physiologische "Wertigkeit" eine genaue Augenbewegungskoordination für unseren Gesamtorganismus besitzt.Der Energieaufwand, der dazu benötigt wird, die Augen beim Fixieren von Gegenständen auf den jeweils exakt gleichen "Punkt", z.B. einen Buchstaben eines Worts auszurichten, sollte der Sehaufgabe entsprechen und nicht unverhältnismäßig hoch sein. Eine Abweichung dieser idealen Zusammenarbeit durch ein Ungleichgewicht der Bewegungsarbeit der Augenmuskeln wird als "Winkelfehlsichtigkeit" bezeichnet. Anders ausgedrückt: Ein Augenpaar, das z.B. durch einen fehlerhaften "Muskelansatz" der äußeren Augenmuskeln eigentlich schielen müsste, dies aber durch entsprechende Nervenimpulsarbeit und muskuläre Gegenmaßnahmen ausgleicht, also nicht sichtbar schielt, ist "winkelfehlsichtig".
Typische Symptome, die bei Vorliegen von Winkelfehlsichtigkeit auftreten können:
• Kopfschmerzen, wie z. B. am Bildschirmarbeitsplatz
• Lichtempfindlichkeit
• Müde, trockene Augen
• Probleme beim Umstellen von "Nah" auf "Fern" und umgekehrt
Bei Kindern zusätzlich:
• Probleme beim Lesen lernen
• Unsystematische Rechtschreibfehler
• Konzentrationsprobleme
Was unterscheidet Schielen und Winkelfehlsichtigkeit?
Um die Unterschiede darzustellen, müssen zunächst die Gemeinsamkeiten erklärt werden. Sowohl beim Schielen, als auch bei der Winkelfehlsichtigkeit handelt es sich um ein fehlerhaftes Zusammenspiel der beiden Augen. Während der Winkelfehlsichtige der "Schieltendenz" gegensteuert und damit im Sehzentrum des Gehirns die Bilder beider Augen gleichzeitig verarbeitet (fusioniert), hat der Schielende in den ersten 3 Lebensjahren (Prägungsphase, in der sich das beidäugige Sehen "organisiert"), diese Ausgleichsmaßnahme nicht erlernt. Die Folge davon ist, daß der Schielende den Seheindruck des abweichenden Auges im Gehirn unterdrückt. Räumliches, 3-dimensionales Sehen ist somit nicht möglich. Fixiert der Schielende immer mit demselben Auge, ist das vom Gehirn unterdrückte Auge nicht voll sehfähig. Meist liegt die Sehschärfe des schielenden Auges unter 30%. Wechseln sich die Augen beim Fixieren ab, sind in der Regel beide Augen gut sehfähig. Fusion und 3-dimensionales Sehen sind aber nicht vorhanden. Der Winkelfehlsichtige hat auch ein fehlerhaftes Zusammenspiel des Augenpaares, hat allerdings in den ersten 3 Lebensjahren diese "Schieltendenz" ausgeglichen. Dieser Ausgleich hat das Sehzentrum des Gehirns auf "Bildverschmelzung", also "Fusion" programmiert. Räumliches Sehen wurde also "erlernt". Die Programmierung auf "Ausgleich" wird in der Regel das ganze Leben lang aufrechterhalten, allerdings mit häufig sich verändernden und spezifische Probleme auslösenden Mechanismen. Die Größe der muskulären Abweichung hat keinen Einfluß darauf, ob ein Betroffener "schielt" oder "winkelfehlsichtig" ist. So gibt es häufig Winkelfehlsichtige mit recht hohen, allerdings versteckt gehaltenen Augenstellungsfehlern und "echte" Schielende mit recht kleinen Winkelfehlern. Was letztendlich in den 3 ersten Lebensjahren darüber entscheidet, ob ein Augenmuskelungleichgewicht zum Schielen oder zur Winkelfehlsichtigkeit führt, ist wissenschaftlich noch nicht genau geklärt.
Wie kann eine Winkelfehlsichtigkeit korrigiert werden?
Die Korrektion geschieht durch Brillengläser, die dem Augenpaar die Bilder so seitlich "verschieben", daß es in seine muskuläre "Gleichgewichtslage" gehen kann. Die Bilder beider Einzelaugen können durch diese ("prismatische") Korrektion vom Gehirn optimal und mühelos zu einem räumlichen Gesamtbild "verschmolzen" werden!
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